Scheuern

Scheuern

* * *

scheu|ern ['ʃɔy̮ɐn]:
1. <tr.; hat
a) kräftig reiben, um es zu reinigen oder blank zu machen:
Töpfe, den Fußboden scheuern.
Syn.: abputzen, abreiben, bürsten, frottieren, polieren, rubbeln (ugs.), säubern, schrubben (ugs.), wischen.
b) durch kräftiges Reiben entfernen:
den Schmutz von den Dielen scheuern.
2. <itr.; hat [in unangenehmer Weise] sich reibend ständig über etwas hinbewegen:
der Kragen scheuert [am Hals], das Tau scheuert an der Bordwand.
Syn.: kratzen, reiben.
3. <tr.; hat an etwas Festem, Rauem o. Ä. kräftig reiben [um ein Jucken zu beseitigen]:
ich scheuere meinen Rücken / mir den Rücken an der Lehne; das Schwein scheuert sich.

* * *

scheu|ern 〈V. tr. u. V. intr.; hat
1. durch kräftiges Reiben säubern, bearbeiten
2. reiben, die Haut aufreiben
● jmdm. eine \scheuern 〈umg.〉 jmdm. eine Ohrfeige geben; den Fußboden \scheuern; der Schuh scheuert die Ferse, 〈od.〉 an der Ferse; das Pferd scheuert sich an der Mauer; der Riemen scheuert an der Schulter [<frühnhd. schewren <mhd. schiuren, schuren, mnddt. schüren; vielleicht über mndrl. schuren „reiben“ <afrz. escurer (frz. écurer „abreiben“) „reinigen, fegen“]

* * *

scheu|ern <sw. V.; hat [mhd. (md.) schiuren, schūren, H. u.]:
1.
a) (mit Pulver, einer Bürste o. Ä.) kräftig reibend bearbeiten, säubern:
die Dielen s.;
Töpfe und Pfannen s.;
<auch ohne Akk.-Obj.:> kräftig, tüchtig, fest s. (reiben);
b) durch Scheuern (1 a) entfernen:
sich die Tinte von den Fingern s.;
c) durch Scheuern (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen:
die Fliesen weiß s.
2.
a) reiben (3):
der Kragen scheuert;
b) durch Scheuern (2 a) in einen bestimmten Zustand versetzen:
ich habe mir das Knie, mich am Knie wund gescheuert;
c) sich kräftig reibend über etw. hinbewegen:
das Tau scheuert an der Bordwand.
3. kräftig reiben [um einen Juckreiz zu vertreiben]:
ich scheuere meinen Rücken, mir den Rücken an der Stuhllehne.
4.
jmdm. eine, ein paar s. (salopp; jmdn. ohrfeigen);
eine, ein paar gescheuert kriegen/bekommen (salopp; geohrfeigt werden: du kriegst gleich eine gescheuert!)

* * *

scheu|ern <sw. V.; hat [mhd. (md.) schiuren, schūren, H. u.]: 1. a) (mit Scheuerpulver, einer Bürste o. Ä.) kräftig reibend bearbeiten, säubern: den Fußboden, die Dielen s.; Töpfe und Pfannen s.; <auch ohne Akk.-Obj.:> kräftig, tüchtig, fest s. (reiben); da finde ich immer eine Arbeit und muss nicht s. gehen (landsch.; als Putzfrau arbeiten; Hornschuh, Ich bin 51); b) durch Scheuern (1 a) entfernen: den Schmutz von den Dielen s.; sich die Tinte von den Fingern s.; c) durch Scheuern (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen: die Fliesen blank, weiß, ganz sauber s. 2. a) reiben (3): der Kragen scheuert; der Schuh scheuert an der Ferse; b) durch Scheuern (2 a) in einen bestimmten Zustand versetzen: die Riemen scheuern meine Schultern ganz rot (Keun, Mädchen 32); ich habe mir das Knie, mich am Knie wund, blutig gescheuert; c) sich kräftig reibend über etw. hinbewegen: der Reifen scheuert am Schutzblech, am Bordstein; das Tau scheuert an der Bordwand. 3. kräftig reiben [um einen Juckreiz zu vertreiben]: ich scheuere meinen Rücken, mir den Rücken an der Stuhllehne; der Hirsch scheuert sein Geweih an den Büschen, um den Bast loszuwerden. 4. *jmdm. eine, ein paar s. (salopp; jmdn. ohrfeigen): Wenn ich mich jetzt losmache, scheuert sie mir eine, also bleibe ich stehen und mache gar nichts (Straessle, Herzradieschen 23); eine, ein paar gescheuert kriegen/bekommen (salopp; geohrfeigt werden): du kriegst gleich eine gescheuert!

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Scheuern — Scheuern, verb. reg. act. 1) Mit einem diesem Worte eigenen Laute reiben, heftig oder stark reiben. So scheuern sich die Schweine an den Bäumen, Steinen u.s.f. Im Nieders. ist sich scheuern auch sich die Haut aufreiben. 2) In engerer und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Scheuern — Scheuern …   Wikipédia en Français

  • scheuern — V. (Oberstufe) etw. mit einer Bürste säubern Synonyme: abbürsten, (ab)schrubben (ugs.) Beispiel: Der Fußboden war so schmutzig, dass ich ihn auf den Knien scheuern musste. Kollokation: einen Topf scheuern scheuern V. (Oberstufe) jmds. Haut wund… …   Extremes Deutsch

  • Scheuern — Scheuern, preuß. Flecken, s. Bergnassau Scheuern …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Scheuern [1] — Scheuern, 1) etwas durch Reiben reinigen; hölzerne Gegenstände werden mit Sand, Wasser u. einem Strohwisch (Scheuerwisch) metallne Geschirre werden mit Lauge, einem Scheuerlappen od. Scheuergras gescheuert; 2) vom Wasser nach u. nach Erde… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scheuern [2] — Scheuern (Geogr. u. Gesch.), s. Scheyern …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scheuern — (Bergnassau), Flecken im preuß. Regbez. Wiesbaden, Unterlahnkreis, an der Lahn, Nassau gegenüber, hat eine große Idiotenanstalt, einen Mineralbrunnen, Glanzgarnfabrikation, Bergbau auf Silber und Blei und (1905) 880 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • scheuern — Vsw erw. reg. (16. Jh.) Stammwort. Aus dem Niederdeutschen in die Hochsprache übernommen: Mndd. schuren, mndl. sc(h)uren. Herkunft unklar. Vermutlich über das Niederländische entlehnt aus frz. escurer reinigen (dieses aus l. * ex cūrāre sorgen ) …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • scheuern — »(mit Bürste und Sand) reinigen; reiben«: Das besonders nordd. Wort, frühnhd. schewren, mhd. (mitteld.) schiuren, schūren, mnd. schüren, ist nicht sicher erklärt. Vielleicht geht es über ‹m›niederl. schuren »reiben« auf afrz. escurer (frz.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Scheuern — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • scheuern — reiben; schubben (mittelniederdt.) (umgangssprachlich); schubbern (norddt.) (umgangssprachlich) * * * scheu|ern [ ʃɔy̮ɐn]: 1. <tr.; hat a) kräftig reiben, um es zu reinigen oder blank zu machen: Töpfe, den Fußboden scheuern. Syn.: ↑ …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”